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einsamkeit einsamkeit ist eine seltsame gefährtin. wenn sie bei dir ist, verwünschst du sie, wenn du bei deinen freunden bist, vermißt du sie oft! 5/84

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 drei sekunden

nein, nicht die großen zeiten sind es, die manchmal bedeutsam werden. nicht jahr , nicht monat, tag und stunde. es sind die sekunden kurz und knapp und doch so wichtig! doch selbst bei ihnen kommt es darauf an wann sie schlagen - und so ist es nicht egal, ob man sagen kann: 3 sekunden früher, später oder gar zu spät. 10/87 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

fliegen

aus angst gestreichelt zu werden
fliegen sie davon.
doch wer will 
sie eigentlich streicheln -
ist`s nicht so, 
daß sich die streichelhand 
von hinten anschleicht,
damit die fliegen 
den schlag nicht bemerken,
der sie töten soll!
recht haben sie die fliegen,
daß sie sich nicht streicheln lassen.
unter den streicheln 
gibt es bestimmt viele,
zärtlichkeit heuchelnde schläger 
 
12/86
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 rumpelstilzchen heute schwindle ich, morgen lüge ich übermorgen - das verrat`ich besser nicht! ach wie gut daß niemand weiß, daß ich .................* heiß`. * welcher name paßt eigentlich nicht¿ 1/87
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 kennt ihr mich oder symmetrische und komplementäre interaktionen ich komme in rock, bluse und stiefeln und doch gehe ich nicht nur zuhause barfuß und in jeans ! ich lächle euch freundlich ins gesicht und doch schneide ich in gedanken grimassen! ich sage zu vielem "ja" und doch meine ich insgeheim "nein"! ich höre euch zu, lese euch von den lippen und doch möchte ich schreien, halte mir in gedanken die ohren zu! ich vermittle euch den eindruck, daß ich sage was ich denke und doch lüge ich, euch verrate ich meine gedanken bestimmt nicht, denn: erfahrung macht klug! aber das wißt ihr ja alles selbst ich habe das schließlich alles von euch gelernt gelt! so wollt ihr mich doch! glücklicherweise gibt es nicht nur euch auf der welt, sondern auch freunde ... 12/1986 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  warten, oder - the day after sekunden zählen minuten, stunden und tage tick tack, tick tack an sekunden denken an minuten, stunden und tage tick tack, tick tack knöpfe zählen, bilder malen einkaufen gehen, bier abschütten musik hören, tv glotzen tick tack, tick tack bilder abschütten, knöpfe malen bier hören, tv zählen musik gehen einkufen glotzen tick tack, tick tack knöpfe hören, bilder gehen bier glotzen, tv abschütten einkaufen malen, musik zählen warten verwirrt, macht irre! tick tack, tick tacktick tack, tick tacktick tack, tick tack! 01/1987 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   circulum t räume e ifersucht u ntätigkeit f assade e reignisse l iebe s ehnsüchtige sinnlosigkeit k lagelaute r atlosigkeit e rbärmlichkeit i gnoranz s elbstsucht 04/87
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zustand

ein gedicht wollt ich schreiben dem papier meine gedanken anvertrauen. erzählen wie öde mein innerstes ist - daß ich mich fühle wie ein abgeholzter baum, der aus seinen wunden blutet doch wie lächerlich ist es seelische schmerzen poetisch behandeln zu wollen. 04/1987

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

roar

manchmal könnte ich vor ... naja runterschlucken, es kann noch schlimmer kommen ... wut platzen! sollte ich einfach ... sachte, sachte mädchen! du weißt nicht was da alles passieren kann ... den mund aufmachen und ... denn: was ein haken werden will, krümmt sich beizeiten. ... alles rausschreien 11/1986
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wege

 

weit und beschwerlich erscheint er mir nicht - der weg zu dir. zu fuß würde ich ihn gehen auch von ganz weit her. weit und beschwerlich erscheint er mir der weg von dir weg. schade, daß der mond nicht stehen bleibt.   10/88

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11.09.01

 

 ... die kinder spielen im klassenzimmer und freuen sich über die pause oder etwas anderes, was sie beschäftigt. ich beneide sie um diese kindliche leichtigkeit und unbedarftheit - gerade jetzt. ich habe mir noch fester vorgenommen, ihnen werte wie menschlichkeit, mitgefühl und respekt vor dem leben und andersdenkenden zu vermitteln. das soll mein beitrag sein. ich kann einfach nicht glauben, daß es menschen geben soll, die soviel haß und gleichgültigkeit dem leben gegenüber in sich tragen und diese in hinterhältigen terroranschlägen an zivilisten ausleben. mein tief empfundenes mitgefühl gilt dem amerikanischen volk. es fällt mir sehr schwer, nach den geschehnissen zurück zum alltagsleben zu finden. sobald ich die furchtbaren bilder wieder sehe, steigen mir die tränen in die augen. ich wünsche den angehörigen viel kraft und stärke in dieser unsagbar schweren zeit! 09/2001

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

findling

sie sah heute einen regenbogen und dachte sich: schön daß es ihn gibt! er wußte, daß es sie gibt, weil er den regenbogen schon vorher gefunden hatte! 09/2001 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nackenschlag die zeilen füllen sich mit nichts, enden sie irgendwo ...

12/2001 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

worte ...

 

 

 

 

 

 

 

 1/2002

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ewigkeit

02/02

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


der winterliche frühling

 

gedankenlosigkeit läßt mich hoffnungslos sein
gleichgültigkeit läßt mich den mut verlieren
lustlosigkeit läßt mich zusammensacken
schweigen läßt mich verzweifeln
ignoranz läßt mich verzagen
kühle läßt mich betteln
eis läßt mich frieren
...

04/02 
























 

 

 

gezeiten

 

... ich befahl meinen tränen in den augen zu bleiben. alleine sie wollten nicht weg. bis auf eine ... alle anderen blieben bei mir. sie wollten Mich betrauern und sonst Nichts! das war gut so! später wurden sie von der abendsonne aus den augen geküßt. danach schritt ich unter einem regenbogen hindurch ...

05/02 

brain

 

1 x 8 + 1 = 9 12 x 8 + 2 = 98 123 x 8 + 3 = 987 1234 x 8 + 4 = 9876 12345 x 8 + 5 = 98765 123456 x 8 + 6 = 987654 1234567 x 8 + 7 = 9876543 12345678 x 8 + 8 = 98765432 123456789 x 8 + 9 = 987654321

 

gefunden in einem buch! 06/02 

 


 

stille

 

kein halm bewegt sich kein bellen des hundes kein miauen der katze kein gezirpe der grillen kein geschnatter der gänse kein rauschen der blätter kein getöse an ufergestaden kein schrei eines menschen im feld alles ist still aber eigentlich schweigt der mensch nicht - tief im innern findet eine eruption statt aber nach außen - bleibt alles still ...   10/02 

 

 

... zurück bleiben große narben

 

eine kleine träne geht auf die reise ganz ganz leise hinaus in die große welt. sagt der nase guten tag, rinnt sanft, zart und sacht über die oberlippe hinab zum kinn.

01/03


diamanten

 

diamanten sind wertvoll sie funkeln im licht. gehalten im schatten sieht man dies nicht.

12/03

 

 

 

 

gedankengänge wenn ich dich jetzt so daliegen sehe, fast ein leben zu weit weg! es ist schön sich entwickeln zu sehen. einzelne phasen seiner entwicklung zu spüren. permanent neue eindrücke zu sammeln, mit fremden, bisher ungewohnten, nicht genaugekannten - ja sogar bis jetzt als idiotisch abgestempelten dingen und sachen konfrontiert zu werden. festzustellen was das wichtige, das herausragende an alledem ist. herauszufiltern was ins individuelle mosaik passt. zu merken, daß man wieder einmal eine sache, eine person ohne sie je richtig gespürt zu haben zu schnell verurteilt hatte. es befriedigt, seine fehler, sein ungenügendsein, sein noch unvollendetsein zu erkennen und zu wissen, daß man die fähigkeit besitzt, dies alles zu formen. phantasie haben, geistige beweglichkeit in die praxis umsetzen, verwirklichen, - handeln, - handeln ...

 

06/79 + 02/03

 

  echoooooo

 

ich lachte, du lachtest
wir freuten uns.
ich fühlte, du fühltest
wir schauerten.
ich streichelte, du streicheltest
wir küßten uns.

ich lache - stille
ich fühle - stille
ich streichele - stille

in der wüste gibt es nichts
was als echo zurückkommen könnte
- nur heiße tage!
... dafür eine angenehme kühle
- in der nacht!

   06/04

 

 so dumm wie ikarus

irgendwer sagte mal ...
immer wenn man meint
es ginge nicht mehr
käm von irgendwo ein lichtlein her ...

so ich stieg ganz hoch
auf den hügel
erträumt' mir sogar
links und rechts ein paar flügel

erhob mich letztendlich
hoch in die luft
nahm wahr
einen sinnlichen duft

hielt ausschau
nach dem rettenden licht
allein selbst in der höh'
entdeckte ichs nicht

gleich ikarus
kam ich der sonne zu nah
es mußte geschehen
was dann geschah

taumelnd gen erde
haltlos - im gesicht ganz fahl
fand man den körper zerschmettert
in einem wiesental ...

 

  07/04

 

honoré daumier: der sturz des ikaros

 

 kopf ohne fehl und tadel

... mein mund wie versiegelt
meine finger tatenlos starr
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

eine mauer des schweigens um mich herum
hüllt auch mich in schweigen ein
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

unter kontrolle ist alles
sowohl die finger als auch der mund
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

schier unendlicher nebel um mich herum
wut und verzweiflung in mir - rasend
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

verschlucke mich - ersticke gar daran
altbackenes verächtlich anseh'
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

worte so leer und doch versprechend
tränen verwischen alles und noch vielmehr
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

mir ist kalt, im spiegel sehe ich mein weinen
alles so leer und sinnlos
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

aus worten wurden waffen
sie schossen in mich hinein
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

so feige - trauer überkommt mich
gefühle im karussell
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

wo ist mein lächeln
wo der sonnenstrahl tief in mir drin
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

alles ist anders, keine leichtigkeit
ratten in  träumen, der wahnsinn steigert sich
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist
"glitzerndes"auge, tropfen, seelenspiel
alles doch verschwunden
kopf ohne fehl und tadel
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist

spuren - ich suche sie
überall - in meinem herzen, in meiner seele
leicht sie zu entdecken
unauslöschlich
kopf ohne fehl und tadel - arbeitet immer noch
versucht zu verstehen was nicht zu verstehen ist ...

 03/05

trostlos

 

wie stark war ich
und kompromißlos.

in einer wonne lebend

wo

näher als mein kopf
dem kissen ist
näher als der glitzernde tropfen
den augen ist
... du standest

und nun das nichts

draußen das leben.
einsam das zimmer, eintönig,
ans fenster,
der regen.

hinter mir,
ticktack,
die zeit verrinnt,
meine augen
sehen ins leere.

alles so sinnlos.

grau der himmel,
grau sogar die nacht
und grau
im herzen.

05/05

 

schicksal

 

aus speck der stein
gebildet fein
mein schicksal
wenigstens für 
ein paar tage ...
 10/06  

 

 

 

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© 2001 tapatim zuletzt geändert: 10.07.2006